Brauchen selbstständige Bürodienstleister eine Haftpflichtversicherung?
Viele kleinere Unternehmen arbeiten heute ohne eigenes Büro oder Sekretariat. Die Folge, Sie lagern ihren Büroservice aus. Die Bezeichnungen reichen von Büroservice über Bürodienstleistung bis hin zu Sekretariatsservice, Büroorganisation, virtueller Assistenz oder eBuero. Erledigt werden Arbeiten, für die meist die Qualifikation von Bürokaufleuten oder Sekretärinnen erforderlich ist.
Da Sie als Büroservicedienstleister häufig mit sensiblen Daten arbeiten und im direkten Austausch mit Ihren Kunden stehen, benötigen Sie zum Schutz Ihrer Firma, Ihrer Mitarbeiter und Ihres Vermögens eine Berufshaftpflichtversicherung. Bereits kleine Fehler können einen großen finanziellen Schaden anrichten.
- Der Versicherer prüft die gegen Sie gestellten Forderungen nach Rechtsgrund und Höhe.
- Berechtigte Forderungen werden bis zur Versicherungssumme übernommen (Schadensersatzfunktion).
- Unberechtigte Ansprüche weist die Versicherung ab und übernimmt bei Bedarf die Verteidigung vor Gericht (passive Rechtsschutzfunktion).
Übersicht zum Inhalt
Deshalb ist die Berufshaftpflicht für selbständige Büroserviceunternehmen so wichtig
Angestellte im Büroservice sind über den Arbeitgeber bzw. dessen Haftpflichtversicherung geschützt, wenn einem Kunden ein Schaden entsteht.
Selbstständige Bürodienstleister, ob als Freiberufler oder als Gesellschafter einer Personengesellschaft, haften dagegen persönlich, auch mit ihrem Privatvermögen. Schon eine kleine Nachlässigkeit kann zu einem Ersatzanspruch in (faktisch) unbegrenzter Höhe führen.
Schadenbeispiele:
- Versäumte oder verspätete Organisation einer wichtigen Dienstreise des Kunden
- Raumservice für eine Konferenz wurde nicht wie besprochen geplant
- Verletzung des Datenschutzes beim Kunden, die zu einem Bußgeld wegen eines nicht gemeldeten DSGVO-Verstoßes führt
Welche Haftpflicht ist die richtige?
Die Betriebshaftpflichtversicherung hilft in den meisten Schadensfällen für Büroservicedienstleister nicht weiter. Sie deckt ausschließlich Personen- und Sachschäden, sowie in Folge dessen Vermögensschäden. Beispiel: Wird eine Person verletzt, übernimmt sie Behandlungskosten oder Schmerzensgeld.
Im Büroservice entstehen typischerweise reine Vermögensschäden – etwa durch falsche Buchungen, Rechnungsfehler oder verpasste Termine. Ob fahrlässig oder grob fahrlässig: Mit der passenden Vermögensschadenhaftpflicht, auch Berufshaftpflicht genannt, sind solche Fehler abgesichert und führen nicht zu Ihrem finanziellen Ruin.
Was deckt die Vermögensschadenhaftpflicht für Büroservicedienstleister und was nicht?
- Ansprüche wegen leichter und grob fahrlässig verursachter Vermögensverluste
- Vermögensschäden aus der Verletzung von Datenschutzgesetzen
- Termin- und Fristversäumnis, beispielsweise durch Schreibfehler Verlust von Unterlagen
- Nachhaftung
- Schäden durch Verzögerung der Leistung (Verzugsschaden)
- Verletzung gewerblicher Schutz- und Wettbewerbsrechte
- Internet-Risiko, etwa die Übertragung von Viren, Trojanern
- Ansprüche wegen vorsätzlich herbeigeführter Schäden sowie wissentliche Pflichtverletzungen
- Ansprüche wegen Vertragsstrafen
- Ansprüche wegen Garantiezusagen und Erfolgszusagen
- Schäden durch bewusst pflichtwidriges Handeln
- Personen- und Sachschäden (optional über Betriebshaftpflicht)
Welche Versicherungssumme für Büroservice?
„Wegen der unbegrenzten Haftung ist eine möglichst hohe Versicherungssumme empfehlenswert. Je nach Umsatz sollten mindestens 200.000 Euro bis 500.000 Euro gewählt werden. Für Neugründer sind 100.000 Euro im ersten Jahr ausreichend.“
Tel.: 030-30345679 (Mo-Fr 9-16 Uhr)
– Jörg Wienbreyer, Gründer Finanzchecks.de
Aus der Praxis: Vermögensschäden von Bürodienstleister
Online-Rechner – der kurze Weg zum passenden Vergleich
Unser Online-Rechner zeigt Ihnen nicht nur den besten Preis, sondern bietet auch einen umfassenden Leistungsvergleich verschiedener Versicherer. Mit wenigen Angaben – Umsatz, Anzahl der Inhaber sowie der Mitarbeiter – erhalten Sie einen Tarifvergleich inklusive der Bewertung der einzelnen Versicherer durch unsere Experten. Ein Büroservice mit 25.000 € Umsatz kostet aktuell ab 14,75 € monatlich (inkl. 19 % Versicherungssteuer) bei einer Versicherungssumme von 100.000 €. Erbringen Sie zusätzlich weitere Tätigkeiten, etwa Buchhaltung, können Sie diese bei der Auswahl mit angeben und gemeinsam in einem Vertrag absichern.